Okay, dafĂŒr mag ich dich zu sehr.
Habe das eben gegoogelt ... *SEUFZ* ... Das Konzept klingt nicht schlecht, aber auf das Gegender habe ich absolut keinen Bock, Muss mich im Lektorat von SachbĂŒchern immer wieder damit herumĂ€rgern.
AuslÀnder tun sich eh schon schwer mit dem Lernen von Deutsch - habe zig Jahre Nachhilfe gegeben; ich weià das. Und dann erklÀr den Leuten mal die Grammatik zu diesem Gegender.
Nur ein Beispiel - ganz hÀufig das Problem mit dem Genitiv:
"Der Anspruch des Arbeitnehmers auf seine Freizeit ist im Vertrag geregelt."
"Der Anspruch des Arbeitnehmers oder der Arbeitnehmerin auf seine/ihre Freizeit ist im Vertrag geregelt."
oder
"Der Anspruch des Arbeitnehmenden auf seine Freizeit ist im Vertrag geregelt." --> Aber hier wird oft das "seine" kritisiert, weil das bereits wieder zu sehr nach dem Maskulinum klingt.
Wie sieht das dann in dem Roman aus?
Vielleicht so: "Motorradfahrer:innen reisen durch die Lande, wobei sich jeder/jede von ihnen, nur um seine/ihre eigenen Angelegenheiten zu kĂŒmmen hat und sich nicht in die seiner/ihrer GefĂ€hrt:innen einzumischen hat. Steht in den Regeln, die jeder/jede von ihnen an seinem/ihren ersten Tag in der Gang erhalten und mit seinem/ihrem Blut unterzeichnet hat."
So oder so Àhnlich stelle ich mir das vor. Ich werde das Buch wohl nicht kaufen.
Habe auch gelesen, dass es einen Roman der Autorin gibt, in dem Hannibal von einer Frau ermordet wird und diese dann unter seinem Namen den Feldzug gegen Rom fĂŒhrt ... Da steht dann auch so was: "... greift Hannibal Rom an â und sie setzt dabei alles auf eine Karte ..."
Andersherum wÀre das vermutlich nicht gut: Wir nehmen z. B. den Roman "Ronja RÀubertochter" und machen aus Ronja einfach einen Ron, weil sie lieber ein Junge ist und man sich das Pronomen ja aussuchen kann.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies nicht so prima ankommen wĂŒrde.